Santorini stand schon lange auf meiner Besuchs-Wunschliste. Die weissen Häuser in den steilen Klippen, die blauen Kuppeln der Kirchen, die romantischen Sonnenuntergänge. Doch eines hat mich immer davon abgeschreckt: die Massen an Touristen, die man auf so vielen Bildern im Internet sieht. Im Mai 2021 schien jedoch meine Zeit gekommen, nach Corona hatte Griechenland seine Einreisebestimmungen gelockert und es brauchte lediglich einen PCR-Test für die Einreise. So bin ich endlich nach Santorini gekommen. Ich wurde nicht enttäuscht, Santorini ist für mich die schönste griechische Insel, die ich bisher besucht habe. Es hatte einige Touristen auf der Insel, aber niemals so viele wie sonst, wie viele Einheimische geklagt haben. Für mich war das ein Segen und so konnte ich in aller Ruhe die schönen Ecken der Insel erkunden. Highlight der Insel sind für mich tatsächlich wie Eingangs beschrieben die weissen Häuser, die auf sehr beeindruckende Weise in die steilen Klippen gebaut sind und die wunderschönen Sonnenuntergänge.
Begriffserklärung
Im Zusammenhang mit Santorini fällt auch immer der Begriff Caldera. Caldera heisst auf Deutsch Kessel. Wikipedia definiert Caldera so: „Eine Caldera ist eine kesselförmige Oberflächenform vulkanischen Ursprungs.“ Santorini ist eine Vulkaninsel und hat daher ihre halbkreisartige Form. Ein Grossteil der Caldera befindet sich unter Wasser.
Anreise nach santorini
Der schnellste Weg nach Santorini ist natürlich per Flugzeug. Direktflüge gibt es bei der Swiss und Edelweiss ab Zürich. Ab Basel gibt es keine direkten Flüge.
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Wenn du lieber auf dem Wasserweg nach Santorini reist, dann kannst du von diversen griechischen Inseln wie zum Beispiel Mykonos, Kreta und Naxos oder aber vom Festland (Athen) aus auf die Insel reisen. Auf Directferries kannst du die unterschiedlichen Anbieter vergleichen und gleich das Ticket kaufen. Die Preise sind je nach Fähre und Dauer sehr unterschiedlich. Ich habe das mehrmals über diese Seite gemacht und war mit dem Service immer zufrieden.
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unterkunft in santorini
Die Insel ist nicht sehr gross, daher kann man praktisch jeden Ort innert maximal einer Stunde Fahrzeit erreichen. Willst du auf Santorini, um mehrheitlich zu baden, dann empfehle ich dir eine Unterkunft am Perissa oder Kamari Strand. Möchtest du lieber zentral übernachten, um die Insel zu erkunden, so ist Fira eine gute Wahl. Der beliebteste und wohl auch teuerste Ort ist Oia. Hier befinden sich die Kirchen mit den blauen Kuppeln, wofür Santorini so bekannt ist. Sowohl in Oia, als auch in Fira und Imerovigli gibt es massenweise Unterkünfte, die in die steilen Klippen gebaut wurden. Hier steht wirklich Haus an Haus. Sehr privat ist das nicht, aber auf jeden Fall einmalig und du hast ziemlich sicher eine tolle Aussicht auf das Meer.
Ich habe im weniger bekannten Akrotiri gewohnt. Ohne Auto kommt man von hier aus nirgends hin, was mich etwas gestört hat. Deshalb kann ich dir nicht raten, dort zu übernachten.
transport auf santorini
Es gibt ein öffentliches Busnetz, dessen Busbahnhof sich in Fira befindet. Damit kommst du in alle grösseren Orte. Sie fahren jedoch nicht sehr oft und auch nicht unbedingt pünktlich. Es kann sogar sein, dass am Abfahrtstag noch die Fahrzeiten geändert werden (ist mir passiert). Das Ticket kaufst du, falls vorhanden, am Ticketschalter oder sonst direkt im Bus.
Um flexibel zu sein und wirklich etwas von der Insel zu sehen, solltest du ein Auto, einen Quad oder ein Mofa mieten. Es gibt zahlreiche Anbieter, so kannst du auch vor Ort spontan ein Fahrzeug ausleihen.
SEHENsWÜRDIGKEITEN AUF SANTORINI
In Santorini gibt es tatsächlich neben den weissen Häusern und den blauen Kuppen auch einige weitere Sehenswürdigkeiten. Dies ist für mich auch ein Grund, warum Santorini für mich die schönste griechische Insel ist, die ich bisher besucht habe. Die Strände sind weiter unten in einem separaten Abschnitt aufgeführt.
1. Akrotiri
Meine Unterkunft befand sich im kleinen Akrotiri, das sich im südlichen Teil der Insel befindet. Von hier aus hat man einen besonders schönen Ausblick auf die Caldera. Im Dorf selbst gibt es eine alte Kirche namens Sankt Epifanios Church und eine Burgruine, von der aus man Richtung Norden und Süden das Meer erblicken kann. Da Akrotiri wirklich sehr klein ist, hat man es in einer halbe Stunde schon entdeckt. Von Herzen empfehlen kann ich das Restaurant Panorama. Da kriegst du nicht nur leckeres Essen, sondern auch einen herrlichen Blick auf die Caldera mit Fira und Oia sowie eine perfekte Sicht auf die untergehende Sonne.
2. Leuchtturm Akrotiri
Fährst du von Akrotiri weiter Richtung Westen bis ans Ende der Strasse, so gelangst du zu zum Leuchtturm Akrotiri. Dieser Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert ist etwa 18km von der Hauptstadt Fira entfernt und steht gut sichtbar auf einer kleinen Anhöhe. Von hier aus hast du freie Sicht auf das offene Meer. Aus berechtigten Gründen ist es heute ein beliebter Hotspot, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Dazu gehst du am besten nicht vor den Leuchtturm, sondern klettert hinter ihm etwas den Hügel hoch.
Das Gelände ist uneben, daher sind gute Schuhe keine schlechte Idee. Ausserdem kann es abends recht windig sein.
3. Pyrgos
Pyrgos ist ein kleines Dorf auf einem Hügel mitten im Zentrum von Santorini. Neben dem Pyrgos Callisti Schloss, gibt es auch hier Kirchen mit blauen Kuppeln und ganz viele kleine enge Gassen, in denen man sich sehr leicht verirren kann. Da das Dorf auf einem Hügel liegt, gibt es auch ganz viele Treppen. Wer zum Schloss will, muss diese erklimmen, denn per Auto ist es nicht zu erreichen ist. Oben angekommen, hat man einen schönen Blick über die Insel.
4. Moni Profitou Iliou
Nach einer kurvenreichen Fahrt erreichst du den Gipfel des höchsten Berges von Santorini (520 m.ü.M) und kannst eine 360° Aussicht über Santorini geniessen. Es gibt dort auch das Kloster Moni Profitou Iliou, das man besichtigen kann. Es war zum Zeitpunkt meines Besuches aber gerade geschlossen. Dieser eindrückliche Aussichtspunkt ist relativ touristenfrei und ein guter Ort, um mal in Ruhe durchzuatmen.
5. Fira
Fira ist die Hauptstadt von Santorini. Sie liegt am Kraterrand, weshalb die zahlreichen weissen Häuser in die steilen Klippen gebaut wurden. Der Blick auf diese Häuser, die kleinen Gassen sowie die Caldera sind wirklich einmalig, beeindruckend und wunderschön. Bekannt ist Santorini bwz. Fira auch für die lange, kurvige Karavolades-Treppe. Mit 588 Stufen führt sie zum alten Hafen. Leider wird den Touristen auch heute noch angeboten, mit einem Esel oder Maultier runter- bzw. hochzureiten. Das ist eine Qual für die Tiere! Sie warten in der eigenen Kacke, bei grösster Hitze ohne Schatten und ohne Wasser! Bitte unterstützt das nicht! Die Treppen werden auch nicht oder kaum gereinigt, daher stinkt es mächtig. Wer nicht laufen möchte, kann die Seilbahn nehmen.
Zwischen Fira und Imerovigli gibt einen Spazierweg (ca. 2km lang), den du nicht verpassen solltest. Man hat immer einen Blick aufs Meer und trifft laufend auf wunderschöne Fotomotive wie zum Beispiel die drei Glocken von Fira oder die Cathedral of Saint John the Baptist.
Wer nur kurz auf Santorini ist, hat von Fira aus eine tolle Sicht auf die Insel und die Caldera.
6. Imerovigli
Oberhalb der Hauptstadt Fira liegt Imerovigli. In rund 30 Minuten kann man vom einen Ort zum anderen spazieren. Auch hier sind jede Menge Touristenunterkünfte in die steilen Felsen gebaut. Highlight von Imerovigli ist der Skaros Rock, ein Felsen, der vor den Klippen Santorinis aus dem Meer herausragt. Um dorthin zu gelangen, müssen einige steile Treppenstufen bezwungen werden. Gehst du um den Felsen herum noch weiter nach unten, findest du eine kleine Kirche, Mother of Lord Theoskepasti Holy Orthodox Church. Deren Plattform bietet eine perfekte Sicht auf Fira und Oia. Dies auch eine super Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
Unbedingt hingehen!
7. Oia
Oia ist wirklich eine Traumlocation und nicht umsonst bei Touristen so beliebt. Unglaublich, wie eng die Häuser in diesen steilen Hängen gebaut wurden. Die blauen Kuppeln, die engen Gassen und die farbigen Häuser geben dem Ort ein märchenhaftes Aussehen. Um alle Kuppeln auf ein Foto zu bekommen musst du an einem bestimmten Ort stehen, die Koordinaten lauten 36°27’40.8″N, 25°22’32.6″E.
Die schönsten Sonnenuntergänge soll es in Oia geben. Dies kann ich nicht bestätigen, es gibt durchaus noch andere schöne Orte in Santorini. Das alte Kastell ist DER Hotspot in Oia. Aber da es so beliebt ist, hat es dort auch immer sehr viele Leute. Obwohl ich zu einer Zeit gereist bin, wo es nicht viele Touristen auf Santorini hatte, war die Plattform voll. Es ist schön um ein Foto zu machen, aber romantisch ist es definitiv nicht.
8. Vulkaninsel Nea Kameni
Die kleine, unbewohnte Insel Nea Kameni liegt auf der Höhe von Fira. Per Boot kann man diese besuchen. Hier kann man auf den 127 Meter hohen Vulkankrater steigen und an einigen kleinen Stellen sehen, wie der Vulkan köchelt. Der schwefelhaltige Rauch ist sowohl riech- als auch sichtbar. Ganz in der Nähe gibt es einen Hot Spring Bereich, wo man das ganze Jahr über im warmen Meerwasser baden kann.
strände auf santorini
Als Strand- und Meerliebhaberin habe ich natürlich einige der Strände auf Santorini besucht. Gerne beschreibe ich sie dir hier. Diese Liste ist aber nicht abschliessend, es gibt tatsächlich noch mehr Strände auf dieser kleinen Insel.
1. Red Beach
Der Red Beach ist ein kleiner Sand-/ Kiesstrand vor einem imposanten, roten Vulkanfelsen. Der Sand selbst ist nicht rot, aber eben diese mächtige Felswand. Der sehenswürdige Strand liegt im Süden von Santorini ganz in der Nähe von Akrotiri. Tagsüber wird es sehr schnell sehr heiss und es gibt keinen Schatten. Ausser man sichert sich einen, der wenigen Liegestühle mit Sonnenschirm, die hier vermietet werden. Der Red Beach von Santorini ist schnell überfüllt. Daher: gucken, Foto schiessen, baden und weiter ziehen. Anbei die Koordinaten für den Parkplatz: 36.34803, 25.39646.
2. Kambia Beach
5 km vom Red Beach entfernt liegt der Kambia Beach im Südwesten Santorinis. Der Strand ist nicht ganz so einfach zugänglich, muss man doch auf einer steilen, zerklüfteten Strasse hinunterfahren. Ich habe dann irgendwann das Mietauto stehen lassen und bin gelaufen. Das spezielle an diesem Strand ist, dass der Kies dunkel ist und die steilen Felsen weiss (wie beim White Beach, der ganz in der Nähe ist). Da die Anfahrt nicht ganz so einfach ist, hat es mehr Einheimische und weniger Touristen. Da ich Sandstrände bevorzuge, hat mir dort nicht so sehr gefallen.
3. Caldera Beach
Der Caldera Beach ist der kleine Strand von Akrotiri. Eine steile, kurvige, aber gut geteerte Strasse führt vom Dorf zum schwarzen Sandstrand an der Westküste. Es hat Bäume, die Schatten spenden, ein paar alte Häuser und Fischerboote. Wer Ruhe sucht, wird diese hier finden. Hier werden keine Liegestühle zur Vermietung angeboten. Ausserdem hat man von diesem Strand auch einen guten Blick auf die Caldera mit Fira.
4. Vlychada Beach
Im Süden von Santorini, rund 20 km von Fira entfernt, liegt dieser lange dunkelgrau bis schwarze Sandstrand. Er ist gut mit einem Fahrzeug erreichbar und es gibt einige, eher wenige Parkplätze. Beeindruckend auch hier wieder die steilen Klippen, die hinter dem Sand empor ragen. Am Anfang des Strandes werden Liegestühle vermietet und es gibt ein Restaurant. Der hintere Teil des Strandes ist nur zu Fuss erreichbar, weshalb es hier auch deutlich weniger Leute hat.
5. Monolithos Beach
Einmal von Fira aus quer über die Insel an die Ostküste fahren und schon gelangt man nach rund 6 km an den Monolithos Beach. Der Strand ist durch eine natürliche Ecke aus Sand und grossen Steinen wie zweigeteilt. Auf der einen Seite ist das Meer extrem wild, was fürs Baden nicht sehr geeignet ist. Hier gibt es auch keine Liegestuhlvermietung. Um die Ecke sieht es anders aus. Geschützt durch die Sand-und Steinbank ist das Meer ruhig und perfekt zum Baden. Es gibt viele Liegestühle zum Mieten. Am Tag meines Besuches war es sehr windig. Da es hier keine schützenden Klippen gibt, wird es hier öfters windig sein.
6. Kamari Beach
Der Kamari und Perissa Beach sind wohl die touristischsten Strände. Beide liegen an der Ostküste. Neben zahlreichen Restaurants gibt es auch viele Unterkünfte. Auch an diesem Strand ist der Sand dunkel und das Meer angenehm ruhig. Da der Kamari Beach gleich unterhalb des Flughafens liegt, fliegen zeitweise auch Flugzeuge über den Kopf.
7. Perissa Beach
Mein Lieblingsstrand ist der Perissa Beach. Der Sand an diesem Vulkanstrand ist dunkel, was mit dem blau des Meeres und den hellen Felswänden sehr schön aussieht. Ich hatte das Glück, ihn nur mit wenigen weiteren Touristen teilen zu müssen. Aber alleine wirst du jedoch nicht sein. Der Strand ist voll mit Restaurants, die ihre eigenen Liegestühle haben. So bekommst du in der Regel gratis eine Liege, wenn du etwas konsumierst. Wie am Kamari Beach gibt es auch hier viele Unterkünfte für Touristen.
praktische tipps für santorini
· Währung: 1 € = 0.96 CHF (Stand Sept. 22)
· Bezahlen kann man fast überall mit der EC-Karte oder Kreditkarte.
· Steckdosen: Es sind die Typen C und F im Einsatz. Siehe: Von Schweiz nach Griechenland: Stecker und Steckdosen im Vergleich | World-Power-Plugs.com
Besuche auch die nahe gelegenen, griechischen Nachbarinseln:
2 Gedanken zu „Santorini- zwischen Romantik und Massentourismus“